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Im spärlich besiedelten Norden der Stadt Kempten setzte nach dem Krieg eine rasante Bautätigkeit  ein. Die Stadt hat mit der Schaffung einer guten Infrastruktur die Voraussetzung für ein pulsierendes Leben geschaffen. Zug um Zug entstanden neue Wohneinheiten. Mit der zusätzlichen Ausweisung eines Gewerbegebietes bekam der neue Stadtteil mehr Bedeutung. Die Bevölkerung wuchs und die Zahl der Gläubigen in unserer Pfarrei vergrößerte sich.

Stadtpfarrer Holzmann von St. Lorenz erwarb 1950 auf dem Flugplatz Durach eine Flugzeughalle und ließ sie  im Kemptener Norden  als  Notkirche errichten. Zum 1. Mai 1951 bekam die inzwischen  selbständig gewordene Seelsorgestelle (Expositur) mit Pfarrer Anton Kuhn ihren ersten Seelsorger. Pfarrer Anton Kuhn baute den Kindergarten, erst dann folgten Pfarrhaus und Jugendräume. Zum 1. Juni 1956 wurde er als Militärdekan nach München berufen.

Unser zweiter Pfarrer, Ulrich Hertle, hat sich große Verdienste um den Kirchenneubau erworben. Sieben Jahre dauerte es von der Planung bis zum Baubeginn. Während der Bauphase fanden die Gottesdienste in einer Behelfskirche hinter dem Pfarrhaus statt. Das Zweite Vatikanische Konzil ermöglichte zur Unterstützung der Pfarrer die Wahl eines Laiengremiums, des Pfarrgemeinderats. Er ist ein Bindeglied zwischen Pfarrer und Pfarrgemeinde. Der erste Pfarrgemeinderat in St. Michael wurde bereits 1969 gewählt.

Einen weiteren Akzent setzte Pfarrer Hertle, indem er zusammen mit der Katholischen Gesellenhaus-Stiftung das Pfarr- und Kolpingheim erbaute. Es wurde 1972 fertiggestellt  Herr Pfarrer Hertle beendete sein segensreiches Wirken bei uns im Juni 1975. Er verbrachte seinen Lebensabend in Egg an der Günz.
Unser Pfarrsprengel umfasste bis 1975 auch den aufstrebenden Stadtteil Thingers. ln dieser Zeit zählte unsere Pfarrei weit über 6000 Gläubige. Im September 1975 entstand aus dem Bereich Thingers die Pfarrkuratie St. Hedwig, die nach dem Bau ihrer Kirche zur Pfarrei erhoben wurde.

Die Nachfolge von Pfarrer Ulrich Hertle trat Pfarrer Berthold Spägele an. Durch seine 27jährige Schaffenszeit wurde er zum dienstältesten Pfarrer in St. Michael. Auch er hat in dieser Zeit vieles bewegt. Er war im Bauwesen kein Neuling, denn er hatte bereits in Steibis beim Bau der dortigen Bruder-Klaus­Kapelle einschlägige Vorkenntnisse erworben. So meisterte er die Sanierung des Glockenturmes, des Kirchendaches und der Kirchenfassade, der Orgel und zuletzt den Anbau und Umbau des Kindergartens. Ein bis dahin fehlender Kreuzweg  für die Kirche konnte von ihm 1983  eingeweiht werden.

Auch die Einführung der  Friedenswallfahrt nach Heiligkreuz (seit 1992 ökumenisch) und der Fronleichnamsprozession tragen  deutlich seine Handschrift. Glauben miteinander leben und feiern waren  ihm  eine Herzensangelegenheit und deshalb organisierte er jährliche Wallfahrten. Sie führten nach Rom, Assisi, La Salette, Locarno, Fatima, Flüeli, Maria Zell, aber auch zu heimatlichen Wallfahrtsorten. Als Ruheständler lebt Pfarrer Spägele zuerst  in Bühl  am Alpsee und jetzt in …

Mit Wirkung zum 1. September 2002 errichtete das Bischöfliche Ordinariat die Pfarreiengemeinschaft Kempten  St.  Michael  als Seelsorgeeinheit  Neben St. Michael gehören St. Hedwig  und  Kempten Hl. Kreuz dazu. "Die Verantwortung für die Leitung dieser Pfarreiengemeinschaft wird Hochwürden Herrn Pfarrer Franz Klaus Heumann übertragen", so steht es im Dekret. An seiner Seite diente als Kaplan Pater Piotr Kuzma.

6 Jahre begleitete Pfarrer Heumann die Pfarreien-Gemeinschaft. In dieser Zeit konnten in St. Michael dank der großen Spendenbereitschaft neue Beleuchtungskörper, das Kreuz im Chorraum, neue Mikrofone und die Figur „der Auferstandene" gekauft werden. Nach dem Ausscheiden von Pfarrer Heumann folgte im September 2008 Herr Pfarrer Rupert Ebbers.

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