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Bestandsaufnahme

Bestandsaufnahme

V.l.n.r.: Monika Schiller, Hermann Hämmerle, Peter Neri
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion katholisch1.tv

 

Die Bestandsaufnahme ist abgeschlossen. In mühevoller Detailarbeit haben sich allen voran Martina Hämmerle, Ulrike Sauer, Monika Schiller und Peter Neri, der mit seinem langjährigen Wissen über die Pfarrei, ein wertvoller Helfer ist, durch Ordner von Plänen und Jahresabrechnungen gearbeitet. Zunächst war es die Aufgabe einen Überblick über alle Gebäudeflächen der Pfarrei und deren unterschiedliche Nutzungsarten zu gewinnen. Daraufhin wurde die Ist-Situation der Heizung, der Wasserversorgung und der Elektrik erfasst. Dies hatte zum Ziel einen Überblick über die betrieblichen Brennpunkte zu gewinnen, da genau hier Einsparpotential besteht. Thomas Pospiech unterstützte Martina Hämmerle bei der Erstellung einer Ecomap (Ökokarte) für den Bereich Energie/Elektrik. Konkret wurden dabei Elektroinstallationspläne gesichtet und in den Grundriss eines jeden einzelnen Raumes der gesamten Pfarrei die vorhandenen Schalter, Steckdosen und Lichtauslässe eingezeichnet. Darüber hinaus erfasste Martina Hämmerle die jeweiligen Wattzahlen der Glühbirnen in den einzelnen Räumen.

Beim Thema Wasserversorgung ging es um die Erfassung der Wasseranschlüsse.

Ebenso wurden die Außenanlagen genauer betrachtet. Dabei standen die versiegelten Flächen und die Frage nach Entsiegelung im Fokus. Es wurde festgestellt, ob spezielle Biotope wie z.B. Hecken, Teich, Trockenmauern oder alte Bäume vorhanden sind. Außerdem sollte geklärt werden, ob Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten vorhanden sind, wie die Pflege der Grünflächen erfolgt und ob heimische Gewächse gepflanzt wurden.

All diese erhobenen Daten wurden in das Grüne Datenkonto eingepflegt. Schon zu Beginn stellten alle Beteiligten fest, dass dieser Prozess der strukturierten Datenerfassung eine längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Es war sehr aufwendig, alle Informationen zusammenzutragen sowie die Messwerte und Flächen zu erfassen. Doch nur so lernt man seine „Anlage“ besser kennen.

Jetzt gilt es die Schaubilder und Diagramme auszuwerten, die das Grüne Datenkonto zur Verfügung stellt. Parallel dazu wird die Datenerfassung kontinuierlich weitergeführt. Hermann Hämmerle liest dafür jeden Monat alle Zählerstände ab, damit eine immer umfangreichere Übersicht über die einzelnen Verbräuche zur Verfügung steht.

So kann Schritt für Schritt an einer effizienten Verbesserung der CO2 Bilanz der Pfarrei gearbeitet werden.

Bewertung


Nach einer intensiven Phase der Datenerfassung ging es im nächsten Schritt um die Auswertung und Bewertung der Daten, der Schaubilder sowie der Diagramme im Grünen Datenkonto mit dem Ziel, Verbräuche abzulesen sowie Schwachstellen und Datenlücken ausfindig zu machen. Daraus sollten Verbesserungsmöglichkeiten abgeleitet werden und diese in Bezug gesetzt werden zur Umweltrelevanz (Frage: „Was bringt es für die Umwelt?“), immer unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben.
Um diesen Prozess weiter voranzubringen, fand am 19.09.2023 eine Videokonferenz mit Herrn Markmiller, dem Klimamanager der Diözese Augsburg, statt.


Zusammen mit ihm warfen wir einen Blick ins Grüne Datenkonto und analysierten die vorhandenen Daten und Schaubilder, um zu verstehen wie die Verbräuche zu bewerten sind. Hier kann ein Vergleich mit anderen Pfarreien hilfreich sein. Schnell wurde klar, dass für diesen Prozess detektivischer Spürsinn gefragt war. Die Belegung der Räume in den einzelnen Gebäuden spielen eine Rolle, sowie die Häufigkeit der Belegung pro Tag, das Verbrauchsverhalten in den verschiedenen Gruppen etc..


Parallel zur Auswertung der Daten erstellten wir mit Hilfe der Portfoliomethode ein auf unsere Gemeinde zugeschnittenes Schaubild, in dem wir einzelne Umweltaspekte festlegten, die in unseren Augen höchste Priorität haben bezüglich des Verbesserungspotentials in unserer Pfarrei und deren Auswirkung auf die Umwelt.


So legten wir die Aspekte Wärme, Bildung, Strom, Beschaffung, Artenvielfalt, Abfall und Mobilität fest und setzten sie in Bezug zueinander, immer mit den Fragen im Kopf: „Wie hoch ist die Umweltrelevanz?“ und „Wie hoch ist das Verbesserungspotential?“

Umweltprogramm


Nach der Sommerpause ging der Prozess „Grüner Gockel“ weiter mit der Erstellung des Umweltprogramms. Die im Portfolio festgelegten Umweltaspekte waren Grundlage für die Erstellung dieses Programms. Pro Aspekt wurden konkrete Umweltziele festgelegt. Um diese Ziele zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen nötig, die genau benannt und terminiert werden müssen. So wurde im Umweltprogramm ein Zeitraum festgelegt in dem die Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Es wurden Personen gesucht, die bereit sind die Umsetzung der Maßnahmen voranzubringen oder je nach Aufgabenbereich diese eigenständig oder mit Unterstützung zu realisieren.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Finanzierung der Vorhaben. Vielleicht ist es auch der wichtigste, denn bei all unserem Engagement, unseren Diskussionen und unserem Ringen um Formulierungen müssen wir immer wieder erkennen, dass alle Maßnahmen, die wir für sinnvoll erachten letztlich von der Finanzierung durch die Diözese abhängig sind.
Seit Oktober 2023 gibt es in der Diözese den sogenannten Schöpfungsfonds. „Der Fonds unterstützt Initiativen von Pfarrgemeinden im Sinne der christlichen Schöpfungsverantwortung“.
 
https://bistum-augsburg.de/Hauptabteilung-II/Kirche-und-Umwelt/Schoepfungsfonds

Diese Information schenkt uns Hoffnung auf finanzielle Unterstützung der geplanten Maßnahmen. Der nächste Schritt, der jetzt nötig ist, ist die Zustimmung des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung zum vorliegenden Umweltprogramm.